Villa in Berlin Karlshorst







Die gründerzeitliche Villa Karlshorst befindet sich im Prinzenviertel des Stadtteils Karlshorst und steht unter Ensembleschutz. Der Kern der Bauaufgabe bestand darin, bei Beachtung des Denkmalschutzes ein Sanierungs- und Umbaukonzept zu entwickeln, dass ebenso dem ressourcen­schonenden Bauen gerecht wird. Bei der Sanierung wurden somit nachwachsende Dämmstoffe ver­wendet und bei den Abbruch- und Umbaumaßnahmen wurden die Mauerwerks­ziegel geprüft, gereinigt und wieder­verwendet. Die Innentüren wurden zum Großteil liebevoll restauriert und wiederverwendet. Da die historische Putzfassade größtenteils nicht mehr vorhanden war, wurde auf die Wiederherstellung verzichtet. Dadurch wurden die Eigenlasten der Bauteile maßgeblich reduziert und zementgebundener Mörtel eingespart und somit der CO2-Verbrauch deutlich reduziert. Das frei­liegende Mauerwerk wurde durch eine silikathaltige Schlemme veredelt. Die historischen Stuckaturen wurden artgleich aufgearbeitet. Aufgrund von hoher Schadstoffbelastung und einem erheblichen Brandschaden wurden sowohl die Holzbalkendecken, als auch der gesamte historische Dachstuhl erneuert.

Es wurden drei Wohneinheiten geschaffen, die den Anforderungen des zeitgemäßen Wohnens gerecht werden und zugleich den Charakter des Altbaus in Form der Grundrissgestaltung, der verwendeten Materialien, Bauteilen und Oberflächen weitertragen.

Dieses Projekt zeigt, dass mit gemeinsam gesetzten Zielen zwischen Bauherren, Architekt und Handwerks­betrieben der Erhalt und die Transformation von Gebäuden einen zukunftsweisenden Beitrag im Spannungsverhältnis zwischen Denkmalschutz, architektonischer Gestaltung und nachhaltiger Bauweise möglich ist.


Status Fertiggestellt
Kategorie Sanierung, Umbau
Ort Berlin-Karlshorst, Deutschland
Auftraggeber privat
Entwurf STUDIO MARS (MARS Architekten)
Team Alexander Brauer, Katrin Bozeniec-Jelowicki, Christoph Knüppel, Kristina Herresthal
Fläche 370m² NGF
Budget 1,6 Mio. Euro
Jahr 2018-2022
Leistungshasen LPH 1-8
Projektbeteiligte Dipl.-Ing. Peter Westphal (Tragwerk), MARS Architekten (Energiekonzept)
Fotos Jan-Oliver Kunze